Sanierung 2018 / 19

Erster Sanierungsabschnitt

Neue Lehm-Wandheizung in Borgs Scheune

Besucher erwartet eine angenehme Strahlungswärme.

Seit Ende Januar ergänzt ein Lehm-Wandheizung die Heizungsanlage in Borgs Scheune Züschen. Die Sanierungsmaßnahme erfolgte Ende 2018 bis Anfang 2019 im Zusammenhang mit der

Installation eines neuen Brennwertkessels. Dieser war notwendig, da es bei der alten Anlage immer wieder Komplettausfälle gab und die Ersatzteilbeschaffung zunehmend schwieriger wurde. Zudem war die bisherige Heizsituation mit zwei großen Radiatoren im rechten Bereich der Diele und zwei kleinen Heizkörpern im Dachgeschoss insbesondere in der Heizperiode nicht zufriedenstellend.

 

Finanziell unterstützt wurde der Einbau u.a. aus städtischen Fördermitteln. Installiert hat die Anlage die Firma SanTHERM GmbH. Die Arbeiten begleitet und unterstützt haben die Mitglieder

des Vorstands. Die Idee für eine Lehm-Wandheizung brachte die Zimmermeisterin, Gestalterin

für Lehmputze (HWK), Fachkraft für Lehmbau (DVL) Baubiologie (IBN) und Tischlerin Frau Uta Görler ein. Sie war auf Einladung der Vorstandsmitglieder und nach einer Beratung von Frau Dr. Bettina Heine-Hippler, Mitarbeiterin der praktischen Denkmalpflege der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, zuständig für den Hochsauerlandkreis und den Kreis Unna zu einer ersten Begutachtung der Fassadenschäden gekommen. Diese sind nach der Heizung die zweite „Baustelle“ an Borgs Scheune. Die Dringlichkeit der Fachwerksanierung war im Frühjahr 2018 anhand zahlreicher Schadstellen an der Außenfassade unübersehbar. Witterungsschäden am Lehm verputzten Fach- und Ständerwerk müssen denkmalgerecht saniert und renoviert werden. Beschädigte Putzschichten müssen fachgerecht abgetragen und neu aufgezogen werden. Eine Eichenschwelle muss ausgetauscht werden und der geregelte

Wasserabfluss am Übergang der Fassade zum aus Natursteinen gemauerten Sockelwerk

muss neu gesichert werden. Es musste gehandelt werden. Die Fachfrau dokumentierte die Schäden und gemeinsam mit dem Vorstandsteam wurden Maßnahmen und die Abfolge der Sanierungsmaßnahmen festgelegt. Damit die Maßnahmen finanziell gestemmt werden können, haben die Vorstandsmitglieder im Vorfeld um Unterstützung bei der Stadt Winterberg, dem Denkmalamt und der Nordrhein-Westfalen-Stiftung geworben. Auch die Teilnahme am Crowdfunding-Projekt der Volksbank Bigge-Lenne eG war mit einigen privaten Spendern und einer großzügigen Spende des Lions Clubs Winterberg ein erfolgreicher Baustein im Finanzierungskonzept. Im Oktober 2018 konnte mit den Sanierungsmaßnahmen begonnen werden. Nachdem Frau Görler bei Ihrem Besuch erfuhr, dass nicht nur die Außenfassade saniert werden muss, sondern auch ein Austausch des Brennwertkessel kurz bevorstand, informierte sie das Vorstandsteam über die Möglichkeit einer Lehm-Wandheizung. Die Lehm-Wandheizung ist eine ideale Ergänzung der Heizungsanlage. Die Heizungsrohre werden auf das Fachwerkgeflecht und unter dem Lehmputz montiert, sodass dieHeizung praktisch nicht sichtbar ist und die Wand wohlige Wärme ausstrahlt. Diese Argumente überzeugten das Vorstandsteam.

Lehm-Wandheizung I Erster Sanierungsabschnitt Oktober 2019 bis Januar 2019

In Eigenleistung entfernten die Vorstandsmitglieder die obere, teilweise lockere Lehmputzschicht.

Nachdem die Sanitär- und Heizungsmonteure die Zu- und Abgänge verlegt hatten und der neue Brennwertkessel in Betrieb genommen wurde, konnten die Heizungsrohre an der Wand befestigt werden. Frau Görler brachte anschließend in mehreren Arbeitsgängen neuen Lehm auf die Heizungsrohre und die Wand auf. Anfang des Jahres konnte nach längerer, bereits durch die Wandheizung unterstützte Trocknungsphase, die finale, weiße Lehmputzschicht aufgezogen werden. Ein letztes Freiwaschen des Lehmputzes beendete die Arbeiten im Innenraum. Sobald die Frostperiode beendet ist, kann mit der Sanierung der Außenfassade begonnen werden. Frau Uta Görler wird auch diese Arbeiten teils mit Unterstützung eines Kollegen übernehmen. Wie

auch die Bauarbeiten im Inneren wird die Maßnahme in Eigenleistung des Vorstandsteam unterstützt. Inzwischen sind die Fassadenschäden weiter vorangeschritten. Der extreme Trockenperiode 2018 hat die Schadensentwicklung begünstigt, indem das Fachwerk samt Lehmputz stark ausgetrocknet Feuchtigkeit schneller und tiefer aufgenommen hat und Kälte sowie Frost den Lehmputz tiefer „sprengen“ und bröckeln ließ.

 

Borgs Scheune ist ein über die Dorfgrenzen hinweg ortsprägendes Gebäude, ein Ort der Begegnung mit Geschichte und Gegenwart. Daher ist der Erhalt ein Herzensanliegen des

Fördervereins. Mit der Renovierung des Gebäudes wird nicht nur der materielle Erhalt des Fachwerkgebäudes gesichert, sondern auch die von vielen Bürgern und Gästen geschätzte wertvolle Ergänzung des kulturellen Angebots in Züschen in Zukunft erhalten.

 

Das Vorstandsteam begrüßt die positive Entwicklung zum Erhalt der Borgs Scheune, und bedankt sich herzlich bei allen Institutionen, dem LWL-Denkmalamt, der Unteren Denkmalbehörde (UDB), der Nordrhein-Westfalen-Stiftung, der Stadt Winterberg, beim Lions Club Winterberg, der Volksbank Bigge-Lenne eG mit seinem Crowdfunding-Portal „Viele schaffen mehr“-Crowdfunding-Portal und bei allen privaten Spendern und Helfern. Gerne informiert der Vorstand über den

Fortschritt der Sanierungsarbeiten.

Stadt Winterberg